Bei diesem Schwabbel - Prototypen kann ich erstmals die komplette Elektronik ausprobieren. Seit mehreren Monaten haben Benjamin Kirn und ich im LABOR Luzern die Elektronik für die Schwabbels entwickelt. Im LABOR Luzern habe ich viele Gleichgesinnte getroffen, mit denen ich meine Arbeit und den Prozess meiner Schwabbels laufend diskutieren kann. Benjamin Kirn ist gelernter Elektroniker und Profi im Erstellen von Platinen für elektronische Bauteile. Er hat für mich das Design der Grundplatine des Schwabbels ausgeführt und auch die verschiedenen technischen Elemente so verbunden, dass sie individuell nutzbar sind und gut zusammen funktionieren. Bei diesem Prototypen ist nun die erste Platine eingebaut und ich kann sie testen. Dabei ist für mich vor allem wichtig zu prüfen, wie der Bewegungssensor funktioniert und welche Reichweite er besitzt. Um dies zu testen, musste ich im Vorfeld ein Programm auf den Chip der Platine laden, das die Information des Sensors lesen und entsprechend den Motor aktivieren kann. So habe ich auf dem Computer ein Programm geschrieben und dann über ein Arduinoboard auf den Chip der Platine geladen. Das Programm ist entscheidend für das Verhalten des Schwabbels. Ich versuche dabei, ein möglichst einfach aufgebautes Programm zu benützen und arbeite einige Zufallsgeneratoren ein, um dem Schwabbel eine gewisse Eigenständigkeit zu verleihen. Als ich den Chip programmiert hatte, konnte ich den Sensor testen. Dazu baute ich die Elektronik in das Aussenskelett des Schwabbels ein. Leider reagiert die Elektronik nicht wie erwartet und so läuft der Motor nicht nur, wenn man sich dem Schwabbel nähert, sondern oft durchgehend. Somit kann ich die Reichweite des Sensors nicht richtig austesten. Zuerst denke ich, der Sensor würde fortlaufend durch die Eigenbewegung des Schwabbels aktiviert. Doch später finde ich mit Kirns Hilfe heraus, dass das Problem bei der Elektronik zu finden ist. Das Problem liegt bei der Stromversorgung. Indem zu wenig Energie für die Steuerung der Platine vorhanden ist, funktioniert diese nicht mehr richtig. Daraufhin passt Kirn die Steuerung so an, damit der Schwabbel bei zu geringer Sonnenenerige in eine Starre fällt. Die Kabelbinder, die bei diesem Prototypen die Aussenstütze aus Benzinschläuchen zusammenhalten, bewegen sich beim Test mit. Sie wirken als optische Erweiterung des Schwabbelkörpers. Dabei nehmen die Kabelbinder die Bewegungen des Schwabbels auf. und verstärken sie als zusätzlichen Extremitäten. So erinnert mich der Schwabbel an reale Mikroorganismen, nicht zuletzt an Sonnentierchen.
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AutorLivia Müller Archive
Mai 2017
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